Abraham Marchand
großzügiger Kaufmann von Neu-Erlang
Der Hugenotte erzählt selbst...
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English version
Abraham Marchand (1687-1763) became one of the wealthiest merchants from Erlangen. He was born in 1687 in Basel to the tailor, wool manufacturer and Huguenot elder Jacques Marchand and his wife Marie Babouot. In 1688 the family relocated to Erlangen.
As an unmarried merchant, Abraham obtained substantial wealth by selling goods from Erlangen. He sold socks, gloves, luxury goods, perfumes, linen, hats and wine. Through his business he had far-reaching trade relations with suppliers and customers in cities like Munich, Frankfurt am Main, Leipzig and Passau—as well as important centers of Austria and Bohemia.
Marchand’s career resulted in financial success that few French Reform Protestant exiles achieved. This was regarded to be an sign of God’s special blessing on his life. In accordance with Calvin’s value and behavior codes, Marchand’s substantial wealth necessitated charity.
Abraham Marchand was indeed a generous benefactor to the reformed church of Erlangen. He paid for the wrought iron railing on the prominent church tower, which was completed after four years of work in 1736. The church building, which had been consecrated in 1693, was originally financed by the margrave. Marchand additionally donated 2,000 gulden for the installment of the church organ. The organ builder Johann Nikolaus Richter from Hof, along with his apprentice Friedrich Heidenreich built the church organ between the years 1755 and 1764. Finally, Marchand paid for the purchase of the church bells and a wrought iron grate for the tower gallery. When he died, Marchand left the French Reform congregation in Erlangen his entire fortune. He was buried in a crypt within the church.
Biographie
Abraham Marchand (1687–1763) brachte es zu einem der reichsten Kaufleute von Erlangen. Er war als Sohn des Tuchmachers, Wollmanufakturbetreibers und ancien Jacques Marchand und seiner Frau Marie Babouot 1687 in Basel geboren worden. Ab 1688 wurde die Familie in Erlangen ansässig.
Als unverheirateter Kaufmann erwarb er ein großes Vermögen durch den Verkauf Erlanger Waren. Er handelte mit Strümpfen, Handschuhen, Hauben, Galanteriewaren, Parfums, Leinen, Hüten und Wein. Weitreichende Handelsbeziehungen verbanden ihn mit Lieferanten und Abnehmern in Städten wie München, Frankfurt am Main, Leipzig und Passau, aber auch mit wichtigen Zentren in Österreich und Böhmen.
Sein Werdegang zeugt vom ökonomischen Erfolg, den einige der französisch-reformierten Glaubensflüchtlinge im Exil erzielten. Dieser galt als Ausdruck des dies- und jenseitigen Erwähltseins, bzw. als Zeichen des göttlichen Segens. Gemäß Calvins Werte- und Verhaltenskanon zog er eine Verpflichtung zur Wohltätigkeit nach sich.
Abraham Marchand kam ihr als großzügiger Stifter in der reformierten Gemeinde nach. Er bezahlte das schmiedeeiserne Geländer am markanten Fassadenturm des temple, der nach einer vierjährigen Bauzeit 1736 fertiggestellt werden konnte. Dieser ergänzte das vom Markgrafen finanzierte und im Jahr 1693 eingeweihte Gebäude. Zusätzlich ermöglichte Marchand mit einer Gabe von 2000 Gulden die Errichtung der Orgel. Sie wurde von 1755 bis 1764 durch den Orgelbauer Johann Nikolaus Richter aus Hof zusammen mit seinem Gesellen Friedrich Heidenreich errichtet. Nicht zuletzt bezahlte er die Anschaffung der Kirchenglocken und ein schmiedeeisernes Gitter für die Turmgalerie. Bei seinem Tod hinterließ er der Gemeinde sein gesamtes Vermögen. Er wurde in der Gruft des temple beigesetzt.