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Dauerausstellung

Kirche in Franken im Wandel der Zeit

Blick in die Geschichte

im Erdgeschoss

Das Spital zum Heiligen Geist wurde im Jahr 1318 von dem Windsheimer Bürger Konrad Förster gestiftet. Sein frommes Werk kam bedürftigen Bürgern der damaligen Freien Reichsstadt zugute. Die heutige Spitalkirche wurde zwischen 1416 und 1421 erbaut. Ursprünglich schloss sich westlich ein Krankensaal an. An dieser Stelle zeigt heute ein Bild, wie er einmal ausgesehen haben könnte.

Der Chorraum gibt Einblick in die Frömmigkeit des späten Mittelalters. Auch die farbliche Ausgestaltung entspricht dem damaligen Bild. Nach der Einführung der Reformation wurde die Kirche an die Bedürfnisse des evangelischen Gottesdienstes angepasst. Wir sehen dies an den Bänken, den 1578 eingebauten Emporen sowie an der Kanzel, die der Windsheimer Bildschnitzer Georg Brenck 1622 geschaffen hat. Was sich in den Zeiten der Reformation, der Entstehung der Konfessionen und der Glaubenskriege verändert hat, zeigen zahlreiche Ausstellungsstücke, darunter auch das Windsheimer Konfessionsbild. Es wurde 1601 von Andreas Herneisen gefertigt. Weitere Exponate erklären die heiligen Handlungen und gottesdienstlichen Gebräuche in der evangelischen Kirche.

Weg in die Gegenwart

auf der 1. Empore

Der Weg auf die 1. Empore spiegelt den Lebensweg jedes evangelischen Christen: Mit der Konfirmation wird er zum mündigen Gemeindemitglied. Eine Zeitleiste und diverse Ausstellungsstücke erschließen die Geschichte der Konfirmation und ihren Ablauf.

Der weitere Weg führt uns in die Kirchengeschichte des 17. und 18. Jahrhunderts. An markanten Beispielen werden die Formen des Pietismus in Franken aufgezeigt. Texttafeln, Exponate und Hörstationen präsentieren die Entwicklungen des 19. Jahrhunderts, unter anderem die Entstehung der Landeskirche sowie die Anfänge der Diakonie und der Mission. Zum Überblick über die Geschichte des fränkischen Protestantismus im 20. Jahrhundert gehört auch die Zeit des Nationalsozialismus. Einblicke in das heutige kirchliche Leben vermittelt ein Kurzfilm.

Mit Pauken und Trompeten

auf der 2. Empore

Auf der 2. Empore ist die Steinmeyer-Orgel aus dem Jahr 1888 zu sehen. Sie ist nahezu unverändert erhalten und lässt die reiche musikalische Tradition des protestantischen Gottesdienstes sichtbar – und von Zeit zu Zeit auch hörbar – werden. Weitere Instrumente und zahlreiche Hörbeispiele zeigen die Vielfalt kirchenmusikalischen Lebens. Außerdem erzählt eine Reihe von Emporenbildern die Geschichten des Alten Testaments.

Höhe–Punkt

im Dach

Von der 2. Empore aus können wir in die Läutstube eintreten. Hier werden Blicke auf das Uhren- und Glockenwesen möglich, wie sie einst nur Mesner und „Läutbuben“ hatten.

Schließlich führt der Weg durch das Treppenhaus noch einige Stufen an der Außenfassade der Kirche hinauf. Es geht an den gotischen Maßwerkfenstern vorbei, dann wieder zwischen den Ziegeln hindurch in das Dach der Spitalkirche. Wir können im Dachstuhl herumspazieren und die hohe Kunst der Zimmerleute beim Bau mittelalterlicher Kirchen bewundern. Hier sind auch zahlreiche Modelle von Kirchendachwerken ausgestellt, die wir miteinander vergleichen können.